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binnen weniger Tage wurden Erhebungen veröffentlicht, wie sich die Armut weiterhin verstärkt, welche Jobs am meisten geschätzt werden und wie sich das Vermögen der Reichen veränderte. Die Ergebnisse können einzeln betrachtet werden – oder es wird ein zusammenhängender Blick hinzugenommen.
©GiselaPeter/pixelio.deArmutIn Deutschland gelingt es immer weniger armen Menschen, wieder aus ihrer sozialen Notlage herauszukommen. Zugleich ist das Risiko gestiegen, in wirtschaftliche Bedrängnis zu geraten.
Das Armutsrisiko für Bundesbürger steigt, wie der am Dienstag in Berlin vorgestellte „Datenreport 2011 – Sozialbericht für Deutschland“ zeigt. Der Satz: „Einmal arm, immer arm“ gilt. „Die soziale Mobilität in Deutschland nimmt ab“, sagte die Soziologin Jutta Allmendinger bei der Präsentation des Berichtes. Das Statistische Bundesamt und namhafte Sozialforscher geben die Studie gemeinsam heraus. 15,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland galten 2009/2008 als „armutsgefährdet“. Im Jahr zuvor waren es noch 15,2 Prozent gewesen. Als „armutsgefährdet“ gilt, wer einschließlich Sozialleistungen des Staates weniger als 929 Euro im Monat zur Verfügung hat.
Das Risiko, der einmal erreichten Armut nicht mehr entrinnen zu können, ist laut Bericht seit den 80er-Jahren kontinuierlich gestiegen. Während damals 57 Prozent der von Armut Betroffenen dauerhaft im niedrigsten Einkommensbereich der Gesellschaft verharrten, sind es heute 65 Prozent.
SuperjobMehr als 160.000 Studenten weltweit haben die Unternehmen gekürt, bei denen sie am liebsten arbeiten würden. Unter den Top 50 sind auch einige deutsche Unternehmen.
Seit zwei Jahren ermittelt das Beratungsunternehmen Universum Communications die weltweit 50 beliebtesten Arbeitgeber von Studenten der Wirtschaftswissenschaften und des Ingenieurwesens. Für die aktuelle Umfrage befragte Universum 160.000 Studierende aus den zwölf wichtigsten Volkswirtschaften, darunter die USA, Japan und China, aber auch Deutschland, Frankreich oder Brasilien.
Wie schon im Vorjahr fährt ein Unternehmen einen Doppelsieg ein. Der Internetkonzern Google darf sich erneut beliebtester Arbeitgeber der Welt nennen. Er steht sowohl bei angehenden Wirtschaftswissenschaftlern als auch bei zukünftigen Ingenieuren auf dem ersten Platz.
Bei den Ökonomen belegen die vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften die Ränge hinter Google: KPMG landet auf Platz zwei, dicht gefolgt von PwC, Ernst & Young und Deloitte. In der Gruppe der Ingenieure steht Google vor IBM und Microsoft, doch bereits an vierter Stelle folgt der bayrische Autohersteller BMW, der damit der beliebteste deutsche Arbeitgeber weltweit ist.
Unter den Top-Ten der beliebtesten Arbeitgeber finden sich Audi, BMW, Lufthansa, Porsche, Deutsche Bank, McKinsey, Auswärtiges Amt, Daimler, Google und Volkswagen.
ReichtumIn Deutschland stieg in diesem Jahr die Zahl der Milliardäre auf 108 - im vergangenen Jahr waren es noch 91. Der Besitz der 100 reichsten Deutschen stieg auf 307,35 Milliarden Euro nach 287,35 im Vorjahr. Das entspricht einem Zuwachs von 6,5 Prozent. Das berichtet das "Manager Magazin".
Aldi-Gründer Karl Albrecht und die beiden Söhne seines 2010 gestorbenen Bruders Theo vereinen ein Vermögen von mehr als 33 Milliarden Euro auf sich. Auch der Mann auf Platz 3 der Liste häufte sein Vermögen mit dem Verkauf von Billig-Lebensmitteln an. Lidl-Besitzer Dieter Schwarz verfügt demnach über 11,5 Milliarden Euro. Reichste Deutsche ist der Liste zufolge die BMW-Erbin Susanne Klatten.
Fazit: Wer sich auf der untersten Stufe befindet, hat es sehr schwer, dort wieder herauszukommen. Um so unverständlicher sind die Kürzungen in der Unterstützung für Arbeitslose, die sich selbständig machen wollen.
Roland Börck