Der Wunsch nach Freiheit und Gleichberechtigung ist unser Job
Die einen nennen es Tradition, anderen berufen sich auf religiöse Schriften, in denen klar geregelt ist, was Frauen dürfen und was nicht. Durch den Arabischen Frühling sind die in dieser Region noch sehr unterdrückten Rechte der Frauen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt - worden. Abhängig von dem Bewusstseinsgrad der herrschenden Männer der Gesellschaft eines Landes, melden sich immer mehr Frauen öffentlich zu Wort, um ihre Rechte einzufordern.
Dann Afghanistan.
Wie rauf - und was ist da drüben? Bild: Peter Smola / pixelio.deFrauenrechte wie im MittelalterTanja Rosenblit hat es vorgemacht. Eine Israelin, die nicht gerade streng fromm ist, aber auf jüdische Tradition wert legt. Und damit, findet Tanja Rosenblit, steht die Gleichberechtigung von Mann und Frau durchaus im Einklang. Dass sie sich die Freiheit herausnahm, in einem Bus, den vor allem Ultraorthodoxe benutzen, sich auf einen der vorderen Plätze zu setzen, löste kürzlich einen Riesen-Eklat aus. Erboste Haredim, wie die schläfengelockten Juden in Schwarz genannt werden, die nur Gott fürchten und irdische Gesetze nur bedingt beachten, versuchten sie von ihrem Sitz zu drängen.
Nach Haredim-Überzeugung haben Frauen im Bus hinten zu sitzen. Die Polizei schritt ein. Tanja Rosenblit setzte sich durch. Seitdem ist sie für säkulare Israelis eine Heldin, die gar mit Rosa Parks verglichen wird. Der schwarzen US-Amerikanerin aus Alabama, die 1955 in einen „weißen“ Bus stieg, um gegen die Rassensegregation zu protestieren.
Liberale Israelis, eigentlich die Mehrheit, sehen sich vielerorts auf dem Rückzug und von den Frommen geradezu überfahren, die beileibe nicht nur auf strikte Einhaltung der Ruhegebote am Sabbat achten. Davon zeugen die jüngsten Vorfälle: Das Anspucken eines achtjährigen Mädchens, das obgleich es Ellbogen und Kniee bedeckt trug, ultraorthodoxen Eiferern als nicht züchtig gekleidet erschien. Oder auch der unsägliche Einsatz von Kindern, die eine radikale Haredim-Sekte in KZ-Hemden steckte, versehen mit gelbem Davidstern, um gegen die Gefängnisstrafe für einen ultraorthodoxen Randalierer zu protestieren.
Wer sind diese ultraorthodoxen Juden?Die meisten der Haredim, hebräisch für Gottesfürchtige, leben in abgeschotteten Bezirken. Sie haben ihren eigenen Kleidungsstil, meist schwarze Mäntel und Hüte, und halten sich strikt an koschere Speisevorschriften sowie das Ruhegebot am Sabbat.
Zu den beiden Hauptströmungen zählen die antizionistischen Ultraorthodoxen, die den Staat Israel ablehnen, weil man mit dessen Gründung bis zum Erscheinen des Messias hätte warten sollen, sowie jene Strenggläubigen, die ihren Kompromiss mit der Regierung gemacht haben.
Zwischen den Orthodoxen und Ultraorthodoxen gibt es Unterschiede in der Lebensweise, wenngleich sie die jüdischen Religionsgesetze gleichermaßen respektieren. Verheiratete Frauen der Ultraorthodoxen bedecken aus Keuschheit ihr Haar mit einer Perücke, während orthodoxe Frauen ihr Haar nur mit einer Mütze oder einem Hut bedecken. Während die Männer der Ultraorthodoxen schwarze Anzüge und Hüte tragen, kleiden sich orthodoxe Männer modern, auch wenn sie darauf achten, nicht allzu freizügig zu erscheinen.
Freiheit und Gleichberechtigung sind nicht aufzuhaltenEs ist erfreulich zu beobachten, dass die Frauen sich langsam aber stetig deutlicher zu Wort melden (dürfen), um ihre Rechte einzufordern. Auch wenn es nach realistischer Einschätzung noch viele Stufen der Bewusstseinsentwicklung der Männer bedarf, den Wunsch nach Freiheit und Gleichberechtigung wird auch dort niemand aufhalten können.
Und dort ist überall.
Roland Börck
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