Habe ich heute im Supermarkt erlebt. Eigentlich besteht das Erlebnis aus zwei Teilen, die sich zusammensetzen.
Ich fang vorne an.
In diesem Supermarkt ist das so, wenn nur eine Kasse aufgemacht ist, sich überraschenderweise mehrere Kunden gleichzeitig zur Kasse begeben, gibt es folglich eine Schlange. Dann obliegt es dem Kassierer oder in, eine zweite Kasse aufzumachen. Und das geht so: Per Lautsprecher wird allen Kunden mitgeteilt, "Liebe Kunden, Kasse 2 wird aufgemacht".
Anfangs, vor einigen Jahren hinten in der Schlange stehend, bin ich darauf hereingefallen. Ich schob meinen Einkaufswagen in freudiger Erwartung zur freien Kasse. Dort saß aber kein Kassierer, auch keine in. Ich dachte so vor mich hin, wird schon gleich kommen. Nix da. Dann hörte ich eine neue Lautsprecherdurchsage: "Kasse 2 bitte". Ach so, der oder die Abkassiererin kommt noch. Und das dauerte. Ich lernte daraus, vertrau keiner Ankündigung.
Zurück zum heutigen Tag.
Es waren zwei Kassen gleichzeitig geöffnet. Ich schaute gewissenhaft in die Einkaufswagen vor mir und schätzte ab, an welcher Kasse das Warten länger dauert. Ich entschied mich für Kasse 1. Ich legte meine Waren auf das Einkaufsband - und hörte im Hintergrund eine weibliche Kinderstimme, die sagte: "Das ist das aller, aller, allerletzte Mal". Ich wurde aufmerksam, schaute mich nach Kasse 2 um. Offenbar wollte das Kind irgendeine Süßigkeit.
Wurde vom Papa verneint. Das kleine Mädchen änderte seine Strategie und ging schnurstracks zur Box mit den Zeitschriften. Ohne einen Ton zu sagen. Ich schaute näher hin - und sah missmutige Menschen hinter mir in der Schlange am Einkaufsband. Weil ich versucht hatte herauszufinden, wer ist dieses Kind. Ich hielt die Schlange für einige Sekunden auf, kam nicht gut an.
Ich fragte mich, ob dieses Kind hochbegabt sein könnte, weil sie in Zeitschriften suchte. Sie kann schon lesen im Alter von etwa 4 Lebensjahren? Ne. Sie suchte eine ganz bestimmte Kinderzeitschrift. Und gefunden. Ich sah aus Entfernung das Cover. Klim-Bim-Blümchen, Hossasa, Bling-Bling.
Und dann kam die Ansage zum Pappa: "Bütte, bütte, bütte". Hat geklappt, ihre gewünschte Zeitschrift fand sich im Einkaufswagen wieder.
So funktioniert Beeinflussung.
"Es hat geklappt ..." Bild: Timo Klostermeier / pixelio.deAbspann:
Fast zur gleichen Sekunde begegnete ich dem Mädchen nach der Kasse. Hochwache Augen sah ich, sie hatte keine Atemschutzmaske FFP2 auf. Ich schon. Und eine Mütze. Und eine Brille. Bekleidet mit einer Ski-Jacke, Jogging-Hose und Turnschuhen. Nach einem Bruchteil einer Sekunde war ihr Blick weg von mir.
Ohne Zwangs-Maskierung durch Corona hätte sie mich gesehen.
Roland Börck
___________________________________________________________________
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
white Haus
Beratung + Coaching für Unternehmer + Gründer + Privatpersonen
Home-Office: Reutergasse 8 • 50129 Bergheim • Tel: 02271-755313
Business-Office: Theodor-Heuss-Ring 23 • 50668 Köln
E-Mail: zentrale@whitehaus.de
Web: www.whitehaus.de
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOOOOOOOOO