Senden und Empfangen auf geheimen Kanälen
„Wie meinst Du das?“ ist die gebräuchlichste Nachfrage, wenn etwas nicht verstanden worden ist oder zumindest eine Unsicherheit besteht. In der Kurzform wird je nach Kulturkreis auch einfach „was?“ gefragt. In manchen Kulturkreisen kommt dann als Antwort: Hömma. Oder sach ma.
Wenn du nichts sagst, sag ich auch nichts Bild: Bagal / pixelio.deDas Nachfragen bedeutet aber noch lange nicht, dass nunmehr eine erschöpfende Erklärung kommt, vielmehr wird das bereits Ausgesprochene einfach wiederholt. Daraufhin noch einmal nachzufragen, weil Mensch es immer noch nicht verstanden hat, traut sich nur eine Minderheit. Im Ergebnis läuft es darauf hinaus, dass gedeutet wird, was mit dem Gesagten wohl gemeint ist.
Jeder sendet auf seinem LiebingskanalDa wir Menschen bevorzugte Sinneskanäle zur Kommunikation nutzen, nicht jeder die daraus entstehenden, unterschiedlichen Sprachstile unterscheiden kann, kommt zur Unklarheit einer Sachaussage auch noch die Verschiedenartigkeit der unterschiedlich genutzten Sinneskanäle hinzu. Um die Komplexität der menschlichen Sprachmuster noch zu erhöhen, gibt es noch eine weitere Reihe der Sendungsarten, die grundsätzlich etwas ganz anderes beinhalten, als es die Worte scheinbar aussagen.
Kinder wissen wie manipulative Kommunikation funktioniertDie Taktik und Strategie bei gewollten Einigungserklärungen ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, insgesamt aber sehr einfallsreich. Bereits kleine Kinder lernen schnell, dass mit einem liebevoll Herangetragenem die Erfolgsquote höher ist, als mit einem Aufstampfen auf dem Boden. „Mammi, ich hab dich lieb – darf ich bitte ein Eis?“ ist sogar noch klüger, denn hierbei wird eine Herzensbotschaft vorangeschickt, bevor die offizielle Forderung in Form einer Frage herangetragen wird. Solch ein Erfolgsmodell merkt sich jedes Kind und nimmt es gern in das weitere Leben mit.
Das Geschenk als StrategieIn etwas reiferen Jahren wird diese Strategie ausgebaut, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen. So wird der Ehefrau erst einmal ein schickes Kleid gekauft, bevor am nächsten Tag gefragt wird: „Findest Du nicht auch, dass die Garage mal aufgeräumt werden muss?“
In der Annahme, dass der Mann jetzt freiwillig die Garage aufräumt, sagt sie natürlich „Ja Schatz“. Der Mann nutzt die Gunst der Stunde und entrümpelt die Garage derart, dass seine alte Modelleisenbahn endlich wieder auf- und ausgebaut werden kann.
Umgekehrt funktioniert das auch prächtig. Da wird zur Überraschung des Mannes mitten in der Woche das Lieblingsessen von der Frau zubereitet und auf die Nachfrage, ob es dafür einen Grund gibt, geantwortet: „Schatz, ich finde, Du solltest nach einem schweren Arbeitstag etwas Tolles zum Essen bekommen.“ Das hört sich unverdächtig an und der Mann freut sich. Einen Tag später liegt auf dem Esstisch ein Prospekt mit einem Kleinwagen, ganz unauffällig drapiert. Dann kommt die entscheidende Strategie zum Ausdruck: „Schatz, ich habe in der letzten Zeit immer so Rückenschmerzen, wenn ich einkaufen für die Familie war. Hast du eine Idee, ob ich eine Unterstützung bekommen könnte?“
Es gäbe zwar rein theoretisch noch die Möglichkeit, dass über alles offen und direkt gesprochen wird, dann bräuchte es keine Deutungshoheit oder Umwegstrategien mehr. Aber das würde bedeuten, dass die Menschen sich verändern müssten in ihrem kommunikativen Verhalten. Wer will das schon…
Roland Börck
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