Das Unsterblichkeits-Gen hat jeder Mensch
Die Altersforschung beflügelt die jüngste Entdeckung von Wissenschaftlern der Universität Kiel und befeuert die Spekulation darüber, wie alt ein Mensch werden kann: Zellbiologe Thomas Bosch und seine Forscherkollegen haben im Süßwassertierchen Hydra ein Gen identifiziert, das die Alterung des winzigen Polypen verhindert und ihn quasi unsterblich macht. Dieses Gen FoxO aus der großen Familie der Fox-Proteine findet sich auch im menschlichen Erbgut und ist in der DNA von Greisen besonders aktiv, wie frühere Genforschungs-Studien gezeigt haben.
Können wir Menschen ewig leben?
Es ist in uns©GerdAltmann/Shapes:KarenSwhimsy/pixelio.deDas Potenzial der UnsterblichkeitEin bislang unerfüllbarer Wunschtraum der Menschheit ist das ewige Leben. Die moderne Wissenschaft hält es zumindest für möglich, dass der Mensch sehr viel älter werden kann als heute. 125 oder sogar 150 Jahre sehen manche Forscher als realistische Grenze. Für Stefan Schreiber, Leiter des Instituts für Molekularbiologie am Kieler Universitätsklinikum, spielen solche Zahlen keine Rolle: „Das Interesse der Alterungsforschung ist herauszufinden, wie Menschen lange gesund leben und dann einen schnellen Tod finden können.“ Die Forscher erkunden dafür das Erbgut und das Leben von Menschen, die heute schon deutlich länger leben als die meisten ihres Jahrgangs. Die „Ü-95“-Gruppe ist das begehrte Untersuchungsobjekt der Alterungsforscher, wenn sie die Ursachen für Langlebigkeit suchen.
Das FoxO-Gen steuert den EnergiehaushaltÜber 3000 DNA-Proben von Menschen, die älter als 95 sind, verfügt das Institut. Deren Erbgut vergleichen die Forscher mit dem von Menschen, die nur durchschnittlich alt wurden. Drei Gene – von vermutlich vielen mehr – sind bereits als Schlüssel zur Langlebigkeit bekannt: APOE, das in Zusammenhang mit Alzheimer steht, aber auch das Gedächtnis schützt, EXO1, das die Reparatur der DNA fördert und jenes FoxO-Gen, das den Energiehaushalt der Zellen steuert. „Es ist schon seit geraumer Zeit bekannt, dass FoxO-Genvarianten eine wichtige Rolle im Alterungsprozess spielen. Das Tolle an der Hydra-Entdeckung ist, dass wir jetzt ein Modell haben, an dem wir experimentieren können.“ Das bedeutet zum Beispiel, dass die Forscher Wirkstoffe und Mechanismen testen können, die das Langlebigkeits-Gen fördern sollen.
Die Kombination Gene und Lebensumstände sind der SchlüsselIn jedem Menschen unterschiedlich aktiv sind die Alterungsgene und ihre Varianten. Besonders rege Gene sorgen dafür, dass die Zellen Hochbetagter fitter sind als die anderer Senioren. Dennoch steht gesunde Langlebigkeit nur zu etwa 30 Prozent in den Genen geschrieben. Der große Rest hat mit den Lebensumständen zu tun.
Solche Lebensstil-Faktoren haben Studien zum Beispiel auf der japanischen Insel Okinawa erforscht, wo die meisten Hundertjährigen der Welt leben. Sie kamen zu der Erkenntnis, dass gesunde Ernährung und viel Bewegung ebenso wichtig für gutes Altern sind wie Beschäftigung, Anerkennung und soziale Einbindung. Ähnliches haben Alterungsforscher bei Untersuchungen von Bewohnern Sardiniens festgestellt. Dort leben überdurchschnittlich viele Bürger weit über den 90. Geburtstag hinaus. Italien hat mit über 7000 Hundertjährigen den höchsten Anteil an hochbetagten Bürgern in Europa, und die Sarden gelten wiederum als die Methusalems Italiens.
Es gibt immer mehr HundertjährigeDie Lebenserwartung für Männer liegt derzeit in Deutschland bei 77 Jahre, für Frauen 82. Das gehört weltweit mit zur Spitze. Weit über 6000 Bürger feierten im Jahr 2011 ihren 100. Geburtstag, zehnmal mehr als vor 40 Jahren. Und es wird noch besser: Demoskopen prognostizieren, dass jedes zweite Kind, das derzeit in Deutschland zur Welt kommt, das nächste Jahrhundert erleben wird und den 100. Geburtstag feiern kann.
Gesund und langAngesichts dieser Entwicklung besteht für die Altersforscher die Herausforderung weniger darin, jedem Menschen möglichst viele Jahre zu schenken, sondern vor allem gesunde Lebensjahre. Das hat auch ökonomische Gründe. Die Gesellschaft kann ein Heer von kranken und pflegebedürftigen Greisen einfach nicht finanzieren.
Und es stirbt sich wahrscheinlich angenehm, einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen.
Roland Börck
___________________________________________________________________
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
white Haus
Beratung + Coaching für Unternehmer + Gründer + Privatpersonen
Home-Office: Reutergasse 8 • 50129 Bergheim • Tel: 02271-755313
Business-Office: Theodor-Heuss-Ring 23 • 50668 Köln
E-Mail: zentrale@whitehaus.de
Web: www.whitehaus.de
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOOOOOOOOO